Wie sah das Frauenbild zur Zeit des Nationalsozialismus aus? Und welchen Einfluss hatten die Kriegsjahre auf die gesellschaftliche Stellung und Wahrnehmung der Frau? Dieser Artikel beleuchtet nicht nur die (unterschiedlichen) Rollen der Frau zur Zeit des Nationalsozialismus, sondern setzt sich auch mit der Frage auseinander, welche Bedeutung die Medien bei der Aufrechterhaltung des Frauenbildes zur Zeit des NS-Regimes gespielt haben. Darüber hinaus gibt der Artikel auch Antworten auf die Fragen, warum viele Widerstandkämpferinnen bis heute in Vergessenheit geraten sind und wie die Frauen der damaligen Zeit selbst ihre Stellung innerhalb der Gesellschaft wahrgenommen haben.
Geschichte der Frauenbewegung
Emanzipation im 19. Jahrhundert – Louise Otto-Peters und ihre „Frauen-Zeitung“
Die „Frauen-Zeitung“, redigiert von Louise Otto-Peters, erschien erstmals am 21. April 1849. Durch sie erhielten Frauen in den deutschen Staaten ein Sprachrohr für ihre politischen und privaten Forderungen, Wünsche und Sehnsüchte. Otto-Peters konnte sich über eine rege Anteilnahme freuen. Viele Leserbriefe und Beiträge wurden ihr zugesandt und geben ein anschauliches Bild über die aufkommende Emanzipation im damaligen Deutschland. Doch Louise Otto-Peters riskierte viel, denn sie wurde schnell Opfer der politischen Verfolgung, da die Revolution sieglos blieb.
Frauenjournalismus: Anfänge im 18. Jahrhundert und politischer Journalismus im 19. Jahrhundert
Schreibende Frauen sind keine Erfindung der Neuzeit. Schon immer gab es gebildete Frauen, die Schriften verfassten. Doch war ihre Zahl überschaubar. Auch Journalistisch tätig waren sie lange Zeit nicht. Nicht nur, weil den meisten die Bildung fehlte. Ein weiterer Grund lag darin, dass es nach Ansicht des – noch immer männerdominierten, gesellschaftlichen Meinungsbilds – nicht zur natürlichen Aufgabe der Frau gehörte, außerhalb des Hauses zu arbeiten. Im Zuge der verbesserten Frauenbildung entwickelte sich im 18. Jahrhundert der Frauenjournalismus heraus.
Louise Otto-Peters – Die Biografie einer bedeutenden Frauenrechtlerin
Louise Otto-Peters war eine deutsche Journalistin und Frauenrechtlerin des 19. Jhr. Bis dato ist sie der breiten Masse kaum bekannt und Forschungen über sie stehen noch am Anfang. Zu ihrer Zeit jedoch war sie über Deutschland hinaus als Herausgeberin der “Frauen-Zeitung” und Frauenrechtlerin berühmt. Louise Otto Peters betätigte sich auch in den politischen Wirren der Revolution 1848/49. Sie beschäftigte sich mit der problembehafteten Situation der Arbeiter/-innen, wobei ihr besonders die sozialen Stellung der Frau am Herzen lag.
Sächsische Vaterlandsblätter: Die Anfänge Louise Otto-Peters als Frauen-Journalistin
Der erste bekannte journalistische Beitrag Louise Otto-Peters wurde 1843 in „Unser Planet“ veröffentlicht. Im Artikel „Zur Frauenemancipation“ berichtet sie über Universitätsvorlesungen zur sozialen Stellung der Frau. Hier schrieb sie noch unter ihrem Pseudonym Otto Stern. Kurze Zeit später verfasste sie ihre bekannten Antworten in den „Sächsischen Vaterlandsblättern“ von Robert Blum. Diese Debatte – stets unterzeichnet mit mit ihrem vollen Namen – markierten den Beginn der journalistischen Karriere einer bedeutenden Frauenrechtlerin.