„Planwirtschaft“ – „Verhältnisse wie in der DDR“: Diese politischen Schlagworte erster Klasse kennt jeder. Ihr häufigster Zweck heute: Wirtschaftspolitische Eingriffe des Staats kritisieren und diskreditieren. Aber selten treffen solche Schlagworte in den alltäglichen Auseinandersetzungen der Tagespolitik zu, denn eine Marktwirtschaft verwandelt sich nicht plötzlich in eine Planwirtschaft, wenn der Staat in die Wirtschaft eingreift, und staatliche Eingriffe müssen nicht zwangsläufig planwirtschaftlichen Charakter besitzen.
Was aber war diese Planwirtschaft der DDR überhaupt? Inwiefern unterschied sie sich von marktwirtschaftlichen Mechanismen? Welche Rolle spielte die kommunistische Ideologie auf der einen und die ökonomischen Handlungszwänge auf der anderen Seite? Nur wer die DDR-Planwirtschaft versteht, begreift die politische Geschichte der DDR und die bis heute spürbaren wirtschaftlichen Folgen in Ostdeutschland.
DDR Geschichte
Die DDR Geschichte beschäftigt sich mit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Dies ist die Bezeichnung des ostdeutschen sozialistischen Staates, der von 1949 bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 existierte und von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) regiert wurde. Lesen Sie Beiträge mit politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Schwerpunkten, welche die DDR aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Phasen beleuchten: Warum war das Bedürfnis vieler DDR-Bürger, den Staat zu verlassen, so stark? Welche Folgen hatten die massiven Auswanderungen für die Wirtschaft der DDR? Wie versuchte die SED, den Gedanken des Sozialismus umzusetzen? Mehr zur Geschichte der DDR
„Abstimmung mit den Füßen“ – Die Ausreisewelle der 80er Jahre und Flucht aus der DDR
Im Verlauf der Geschichte der DDR verstärkte sich das Bedürfnis vieler Bürger den SED-Staat zu verlassen und in die Bundesrepublik über zu siedeln immer weiter. So verließen in den Jahren von 1949 bis 1989 insgesamt 3,5 Mio Menschen (von 17 Millionen Bürgern) die DDR. Die Gründe für die massive Fluchtbewegung bis zum Bau der Berliner Mauer und die in den 1980er Jahren stark anwachsende Ausreisewelle waren vielfältig. Den Hintergrund bildete v. a. die Unzufriedenheit über mangelnden Lebensstandard, fehlende Reisefreiheit und politische Repression.
Die Kredit- und Finanzkrise in der DDR – Schwerpunkt: Die 80er Jahre
Anfang der 70er Jahre herrschte in der DDR eine latente Unzufriedenheit vor allem angesichts des mangelnden Lebensstandards im Vergleich zur Bundesrepublik. Die alleinige Legitimation der DDR und ihrer Führung durch die SED durch ihre proklamierte, revolutionär-antifaschistische Geschichte reichte weniger denn je. Mit der verbesserten sozialen Versorgung durch die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ wollte Erich Honecker der Unzufriedenheit beikommen. Eine folgenschwere Entscheidung, die die DDR letztendlich in die Zahlungsunfähigkeit treiben sollte.